Fokus auf Wissenschaftlerinnen
Forschende der TU Darmstadt und ihre Themen im Porträt

Frauen spielen eine essenzielle Rolle in Forschung und Wissenschaft, leisten Spitzenforschung und tragen zu einem umfassenden Verständnis von wissenschaftlichen Problemen und deren Lösungen bei. Doch Fakt ist auch: Je weiter im wissenschaftlichen Qualifizierungsverlauf, desto weniger Frauen sind vertreten. Wir stellen in dieser Woche stellvertretend einige der Wissenschaftlerinnen vor, die an der TU forschen und lehren, und geben einen Schulterblick auf ihre ausgezeichneten Forschungsinhalte und Forschungsleistungen. Übrigens: Wissenschaftlerinnen der Vergangenheit, darunter auch einige, die an der TU wirkten, zeigt ab 22. März die Schader-Stiftung in Darmstadt in der Ausstellung „Versäumte Bilder – Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen.“

Professorin Dr. Annette Andrieu-Brunsen
Professorin Dr. Annette Andrieu-Brunsen

Dr. Annette Andrieu-Brunsen ist seit Juni 2018 Professorin am Fachbereich Chemie im Bereich der Makromolekularen Chemie. Sie wurde mit der Zsigmondy Fellowship der deutschen Kolloid-Gesellschaft ausgezeichnet, in deren Vorstandsrat sie sich auch engagiert, ist Trägerin des ADUC-Awards for Junior Group Leaders der Gesellschaft Deutscher Chemiker und des Dr. Hans Messer Stiftungspreises. Ihr Projekt „3D-FNP Writing“ wurde mit einem Starting Grant des European Research Council über rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Die Chemikerin befasst sich mit dem Transport von Stoffen durch Nanoporen – einSchlüsselschritt für viele Technologien. Eine ungelöste Herausforderung ist das Design nanoporöser Membranen, die ein Recycling zum Beispiel von metallischen Nanopartikeln und deren Salzen erlauben. Ihre Expertise auf diesem Feld bringt Andrieu-Brunsen unter anderem in den Sonderforschungsbereich 1194 ein. 2021 wurde sie von der Royal Society of Chemistry als „Outstanding Reviewer“ für die Fachzeitschrift Nanoscale Horizons ausgezeichnet.

Professorin Dr. Almudena Arcones
Professorin Dr. Almudena Arcones

Professorin Almudena Arcones ist seit 2012 am Fachbereich Physik der TU tätig und kam als Leiterin einer Nachwuchsgruppe zusammen mit dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung nach Darmstadt. Sie kombiniert Expertise in Kernphysik und Astrophysik und arbeitet mit Beobachtern:innen und Experimentatoren:innen zusammen, um das Rätsel der Entstehung von schweren Elementen wie Gold oder Uran im Universum zu lösen. Im Jahr 2015 erhielt sie einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) und damit eine Förderung von 1,5 Millionen Euro, um herauszufinden, welche Elemente bei Supernova-Explosionen und Neutronensternverschmelzungen entstehen. Ihre Forschung benötigt und unterstützt die Experimente am Beschleunigerzentrum FAIR am GSI Helmholtzzentrum. Die Max-Planck-Gesellschaft hat Arcones in 2024 zum Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg ernannt, wo sie die Gruppe „Theoretische Kernastrophysik und der Ursprung schwerer Elemente im Universum" leiten wird.

Professorin Dr. Carolin Bock
Professorin Dr. Carolin Bock

Die Forschungstätigkeit von Professorin Carolin Bock konzentriert sich auf die Besonderheiten von Unternehmensgründungen. Die Wissenschaftlerin analysiert die Themenbereiche Unternehmensgründungen und Gründungsfinanzierung mittels unterschiedlicher empirischer Methoden. Seit 2015 leitet sie am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften das Fachgebiet Entrepreneurship und begleitet junge Gründungsinteressierte in der Lehre. Bock ist Mitglied des Advisory Board des TU-Gründungs- und Innovationszentrums HIGHEST. In dessen Rahmen berät sie Gründungs-Geschäftsführungen in Fragen von Forschungstransfer, Start-up-, IP- und Innovationsmanagement.

Professorin Dr. M. Cristina Cardoso
Professorin Dr. M. Cristina Cardoso

Professorin Cristina Cardoso erkundet das Zusammenspiel von Zellkernlandschaft des Säugetierzellen und dem (Epi-)Genomstoffwechsel. Seit 2008 leitet sie das Cardoso Lab am Fachbereich Biologie der TU. Die Gruppe interessiert sich für die Frage, wie das (Epi-)Genom von Säugetieren während der Zellteilung erhalten bleibt und wie die epigenetische Information umgesetzt wird. Cardoso und ihr Team nutzen eine Vielzahl von biochemischen, molekularen und zellbiologischen Methoden mit besonderem Schwerpunkt auf fortschrittlicher Live-Cell- und Super-Resolution-Fluoreszenzmikroskopie. Ein Augenmerk liegt auf der Entwicklung neuer Ansätze und der Etablierung von Werkzeugen wie Nanobodies, um subzelluläre Strukturen und den Verlauf des Zellzyklus in Echtzeit sichtbar zu machen. Cardoso ist Teil des externen Sonderforschungsbereich 1361 „Regulation von DNA-Reparatur und Genomstabilität“. Der Verbund hat das Ziel herauszufinden, mit welchen Mechanismen sich Zellen gegen DNA-Schäden schützen.

Professorin Georgia Chalvatzaki, Ph.D.
Professorin Georgia Chalvatzaki, Ph.D.

Georgia Chalvatzaki, Ph.D. ist Professorin für Interaktive Roboterwahrnehmung und Lernen (PEARL) und die DFG Emmy Noether-Forschungsleiterin der iROSA-Gruppe an der TU Darmstadt. Sie wurde 2021 in das renommierte Emmy Noether-Programm (ENP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen. Ihre Forschung im Bereich autonomer Roboter konzentriert sich auf Greifen, Manipulation, mobile Manipulation, Bewegungs- und Aufgabenplanung sowie Mensch-Roboter-Interaktion. Methoden des maschinellen Lernens wie tiefes Lernen, Imitationslernen und Multi-Task-Lernen werden erforscht, um fortschrittliche Robotersysteme zu entwickeln. Diese multidisziplinäre Forschung trägt dazu bei, die Integration von Robotern in die Gesellschaft voranzutreiben. 2021 wurde die Wissenschaftlerin von der Deutschen Gesellschaft für Informatik zum „KI-Newcomer des Jahres“ und zum „RSS-Pionier des Jahres“ gewählt. Chalvatzaki ist Mitglied von hessian.AI, dem hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz.

Professorin Dr. Tetyana Galatyuk
Professorin Dr. Tetyana Galatyuk

Die Arbeitsgruppe rund um Professorin Tetyana Galatyuk am Institut für Kernphysik (Fachbereich Physik) untersucht die mikroskopischen Eigenschaften und die Thermodynamik der stark wechselwirkenden Materie und die Phasenstruktur der Quantenchromodynamik mit besonderem Augenmerk auf elektromagnetische Sonden. Zudem widmet sich Galatyuk mit ihrer Helmholtz-Nachwuchsgruppe der Weiterentwicklung des aktuellen HADES-Experiments am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und am Aufbau und der Durchführung des zukünftigen CBM-Experiments am dortigen Beschleunigerzentrum FAIR. Galatyuks Ziel ist es, mit diesen Experimenten Signale aus dem Feuerball einer Schwerionenkollision zu messen, um daraus Rückschlüsse auf die Eigenschaften von hochkomprimierter Kernmaterie zu ziehen, wie man sie im Inneren von Neutronensternen vermutet.

Professorin Dr. Iryna Gurevych
Professorin Dr. Iryna Gurevych

Professorin Iryna Gurevych (Fachbereich Informatik) ist die erste LOEWE-Spitzenprofessorin des Landes Hessen, Gründungsmitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) sowie Gründerin und Leiterin des Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Labs. Sie forscht zu großen Sprachmodellen, semantischem Textverstehen und Argumentationsanalyse, maschinellem Lernen und innovativen Anwendungen von Natural Language Processing in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Gurevych ist Principal Investigator mehrerer Forschungsnetzwerke. 2022 wurde sie zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Sie wurde mit einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe und einer Lichtenberg-Professur ausgezeichnet und ist Trägerin eines ERC Advanced Grants für das Projekt „InterText – Modeling Text as a Living Object in Cross-Document Context”. Seit diesem Jahr ist Gurevych zudem Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Professorin Dr.-Ing. Jutta Hanson
Professorin Dr.-Ing. Jutta Hanson

Professorin Jutta Hanson leitet das Fachgebiet Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Sie forscht zur mathematischen Beschreibung von Energieversorgungsnetzen. Ihre Schwerpunkte liegen hier im Bereich der Stabilität elektrischer Netze sowie der Betriebsführung und Regelung von hybriden AC/DC-Netzen. Zudem beschäftigt sie sich mit der Verteilnetzplanung unter Berücksichtigung energieoptimierter Quartiere. Hanson wurde 2021 zur Senatorin der Helmholtz Gemeinschaft für den Forschungsbereich „Energie“ ernannt. Seit 2023 gehört sie dem Nationalen Wasserstoffrat (NWR) an. Das von der Bundesregierung berufene unabhängige Gremium unterstützt und berät zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie. 2024 wurde Hanson in das Kuratorium der Initiative „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) der Akademien acatech, Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften berufen.

Professorin Dr.-Ing. Jeanette Hussong
Professorin Dr.-Ing. Jeanette Hussong

Als Fachgebietsleiterin für Strömungslehre und Aerodynamik (SLA) am Fachbereich Maschinenbau forscht und lehrt Professorin Jeanette Hussong zu instationären, mehrphasigen oder aerodynamischen Strömungen. Ihr Ziel ist es, mit Hilfe aktueller experimenteller, numerischer oder analytischer Methoden technisch relevante Strömungsprozesse grundlegend besser zu verstehen und aus gezielten generischen Untersuchungen prädikative Modelle abzuleiten. Hussong ist an unterschiedlichen hochkarätigen Forschungsprojekten beteiligt, darunter „TRACES“, das im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen (MSCA) läuft. Es zielt darauf ab, mit einer hochqualifizierten Ausbildung auf dem Gebiet der Flugzeugvereisung eine neue Generation hochqualifizierter Nachwuchsforschender heranzubilden. Das Projekt umfasst eine Kombination aus praktischer Ausbildung, Kursen und Workshops, die sowohl von Hochschulen als auch von großen europäischen Flugzeugherstellern angeboten werden.

Professorin Dr. Nina Janich
Professorin Dr. Nina Janich

Dr. Nina Janich ist seit 2004 Professorin an der TU Darmstadt und leitet das Fachgebiet Germanistik – Angewandte Linguistik am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschafts- und Wissenskommunikation, der Werbe- und Wirtschaftskommunikation, der Sprachkultur und -kritik sowie der Diskurs- und Textlinguistik. Aktuell befasst sie sich unter anderem mit dem diskursiven Umgang mit Nichtwissen und unsicherem Wissen in Wissenschaft und Medien sowie mit der Positionierung von Wissenschaftler:innen zwischen Medien und Politik. Seit 2016 ist Janich Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Im Jahr 2020 war sie Co-Preisträgerin des Athene-Preises für Gute Lehre. Von 2011 bis 2021 war Janich ehrenamtlich als Jurysprecherin der sprachkritischen Aktion „Unwort des Jahres“ tätig.

Professorin Anett-Maud Joppien
Professorin Anett-Maud Joppien

Professorin Anett-Maud Joppien leitet seit 2011 das Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie am Fachbereich Architektur. Sie forscht an der Entwicklung analoger und digitaler Prototypen zu aktuellen wissenschaftlichen Fragen zu Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Raum, Suffizienz, Soziologie und Gebäudetechnologie. Ihre Arbeit zielt auf eine anwendungsbezogene hohe Architekturqualität, Nutzer:innenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit und konstruktive Modularität der Prototypen. Sie realisierte mit Studierenden sehr erfolgreich Projekte für den Wettbewerb Solar Decathlon Europe und China. Ihr Fokus liegt auf experimentellen und innovativen Wohn- und Arbeitsformen, der entwurflichen Integration von vorbeugendem Brandschutz, Lichtarchitektur, Building Information Modeling (BIM) und AI in der Architektur sowie Integraler Planung. Seit 2013 ist sie Vizepräsidentin der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und Mitglied in den Gestaltungsbeiräten von Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Mainz.

Professorin Eva Kaßens-Noor, Ph. D.
Professorin Eva Kaßens-Noor, Ph. D.

Eva Kaßens-Noor, Ph.D. ist seit 2022 Professorin an der TU Darmstadt und leitet das Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik (IVV) am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Sie forscht vor allem zu nachhaltigen und emissionsfreien Verkehrssystemen, Extremwetterereignissen und Künstlicher Intelligenz (KI). Ihr Forschungsprojekt „scAInce“ wird seit 2023 vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Consolidator Grant über fünf Jahre mit rund zwei Millionen Euro unterstützt. Das Vorhaben befasst sich mit der Frage, wie sich Städte verändern, die ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme mit KI lösen wollen. Kaßens-Noor hat drei Bücher und mehr als 70 Artikel in von Expert:innen begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als Gilded Lilly Fellow für herausragende Leistungen in der Lehre.

Professorin Dr. Regine von Klitzing
Professorin Dr. Regine von Klitzing

Professorin Regine von Klitzing ist seit 2017 Leiterin der Arbeitsgruppe Weiche Materie an Grenzflächen am Institut für Physik Kondensierter Materie des Fachbereichs Physik. Schwerpunkt ihrer kolloidwissenschaftlichen Arbeit ist die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Grenzflächen wie zum Beispiel in dünnen flüssigen Filmen sowie der Selbstorganisationen von Polymeren und Partikeln an der Wasser-Luft-Grenzfläche. Zudem forscht sie an responsiven Polymerbeschichtungen wie Polyelektrolyt-Multilagen, Polymerbürsten und Hydrogelen. 2023 wurde sie mit dem ECIS Solvay Award für ihre Multiskalen-Studien zu polymer- und partikelstabilisierten Schäumen ausgezeichnet.

Professorin Dr. Michèle Knodt
Professorin Dr. Michèle Knodt

Professorin Michèle Knodt ist seit 2005 Leiterin des Arbeitsbereiches „Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung“ am Institut für Politikwissenschaft am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften und hat die Auszeichnung „Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaberin (ad personam)“ von der EU-Kommission erhalten. Zudem ist sie Direktorin des Jean-Monnet-Exzellenzzentrums „EU in Global Dialogue„ (CEDI), Direktorin des Jean-Monnet-Exzellenzzentrums „EU@School“, Leiterin der COST-Aktion 17119 „EU Foreign Policy facing new Realities (ENTER)“, Co-Leiterin des DFG-Graduiertenkollegs „Kritische Infrastrukturen„ und Co-Leiterin des LOEWE-Exzellenzzentrums „emergenCITY“ sowie Forschungsbereichsleiterin im Clusterprojekt Clean Circles und im Kopernikus-Projekt Ariadne. Sie hat zahlreiche Publikationen zum Thema EU-Multi-Level-Governance veröffentlicht und ist besonders an Energie- und Klimagovernance sowie Resilienzfragen interessiert.

Dr.-Ing. Dorothea Koert
Dr.-Ing. Dorothea Koert

Dr.-Ing. Dorothea Koert ist seit 2020 Forschungsgruppenleiterin der interdisziplinären Nachwuchsgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Interaktive KI für Domänenexperten und Alltagsnutzer“ (IKIDA) am Center für Cognitive Science und am Fachgebiet Intelligente Autonome Systeme des Fachbereichs Informatik. Sie forscht an neuen interaktiven KI-Methoden, die menschliches Vorwissen und die Stärken von KI kombinieren. Dadurch kann KI, zum Beispiel nur durch Nachahmung, direkt von Menschen lernen. 2019 wurde Koert mit dem AI-Newcomer Award der Deutschen Gesellschaft für Informatik (GI) ausgezeichnet.

Professorin Dr. Ulrike Kramm
Professorin Dr. Ulrike Kramm

Dr. Ulrike Kramm ist Professorin am Fachbereich Chemie und Leiterin der Arbeitsgruppe Katalysatoren und Elektrokatalysatoren. Sie arbeitet an drei Schwerpunkten: Herstellung und Stabilisierung edelmetallfreier Katalysatoren, Aufklärung der Struktur sowie der Katalysemechanismen und Übertragung der Konzepte auf andere Reaktionen. Kramm leitet den SFB 1487 „Iron, upgraded!“ in dem untersucht wird, inwieweit Eisen durch präzise Manipulation der chemischen Umgebung so beeinflusst werden kann, dass es seltene oder kritische Metalle ersetzen kann. Außerdem ist sie am Clusterprojekts Clean Circles beteiligt, das interdisziplinär untersucht, wie Eisen in einem Kreislaufsystem als kohlenstofffreier chemischer Energieträger genutzt werden kann. Kramm wurde für ihre Forschungsarbeiten mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem 2020 den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2018 den Preis der Dr. Hans Messer Stiftung.

Professorin Dr.-Ing. Mira Mezini
Professorin Dr.-Ing. Mira Mezini

Dr.-Ing. Mira Mezini ist Professorin für Informatik und leitet die Software Technology Group am Fachbereich Informatik. Sie ist Co-Direktorin von hessian.AI und seit 2016 Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Sie ist in einer Vielzahl von Verbundprojekten etwa der Deutschen Forschungsgesellschaft und des hessischen Förderprogramms LOEWE in wichtigen Rollen tätig und hat leitende Funktionen etwa als Mitglied im Board des Nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE inne. Sie forscht in den Bereichen Programmiersprachen und Softwaretechnik und gehörte zu den Pionierinnen für Techniken des maschinellen Lernens für die automatische Vervollständigung von Programmen. Mezini setzt im Rahmen der LOEWE-Spitzenprofessur den Schwerpunkt auf die Erforschung von Programmiergrundlagen für die Entwicklung von zuverlässigen und vertrauenswürdigen dezentralisierten interaktiv-lernenden Softwaresystemen.

Professorin Dr. Ulrike Nuber
Professorin Dr. Ulrike Nuber

Dr. Ulrike Nuber ist Professorin am Fachbereich Biologie und leitet die Arbeitsgruppe Stammzell- und Entwicklungsbiologie. Mit ihrer Forschung zu Neuroentwicklungsstörungen und Gehirntumoren bei Kindern möchte sie zu einem besseren Verständnis der Krankheitsmechanismen und zur Umsetzung dieses Wissens in klinischen Anwendungen beitragen. Dafür forscht sie an menschlichen stammzellbasierten Krankheitsmodellen sowie an Mausmodellen. Zudem ist sie Mitglied des LOEWE-Schwerpunkts FLOW FOR LIFE, welcher zum Ziel hat, ein künstliches Netzwerk zu entwickeln, um im Labor gezüchtete menschliche Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Viele ihrer Forschungsprojekte erfordern einen multidisziplinären Ansatz. Nuber versteht Forschungsergebnisse als Resultat vieler zusammenwirkender Faktoren – dazu gehören unter anderem der aktuelle Wissensstand, der unzähligen Personen in der Vergangenheit und Gegenwart zu verdanken ist, sowie Erfahrungen und Interaktionen mit vielen anderen Menschen.

Professorin Dr. Anna Rohrbach
Professorin Dr. Anna Rohrbach

Dr. Anna Rohrbach ist Professorin für Multimodal Grounded Learning am Fachbereich Informatik und Mitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI. Rohrbach wechselte im Rahmen einer LOEWE-Start-Professur von der University of California (UC) Berkeley nach Darmstadt. Sie forscht an der Schnittstelle von Sehen und Sprache. Ihre Beiträge erstrecken sich über verschiedene Teilbereiche, darunter unvoreingenommene visuelle Untertitel, aussagekräftige Bewertungsmetriken und die Einführung weithin anerkannter Standarddatensätze für Filmbeschreibungen. Die Forscherin ist international führend in den kritischen Bereichen der Begründung und des Lernens von Sprache, die in der gegenwärtigen KI-Forschung große Aufmerksamkeit erlangen. Rohrbach erforscht und entwickelt KI-Modelle, die ähnliche Fähigkeiten wie der Mensch haben: Multimodale KI soll mit Menschen kommunizieren können, in der Realität verankert sein und von Sprache lernen können. 2023 wurde sie mit dem renommierten German Pattern Recognition Award ausgezeichnet.

Dr. Simone Schaub-Meyer
Dr. Simone Schaub-Meyer

Dr. Simone Schaub-Meyer ist unabhängige Forschungsgruppenleiterin an der TU Darmstadt und Mitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI. Dort leitet sie zudem eine vom hessischen Wissenschaftsministerium geförderte DEPTH-Forschungsgruppe im Rahmen des Clusterprojekts The Third Wave of Artificial Intelligence (3AI). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat Schaub-Meyer kürzlich in ihr Emmy Noether-Programm aufgenommen. Die Förderung für ihre Nachwuchsforschungsgruppe umfasst für die ersten drei Jahre rund 1,1 Millionen Euro und beinhaltet Mittel für zwei Promotionsstellen sowie acht hochwertige Grafikprozessoren. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt in der Entwicklung effizienter, robuster und verständlicher Methoden und Algorithmen für die Bild- und Videoanalyse.

Professorin Dr. Beatrix Süß
Professorin Dr. Beatrix Süß

Professorin Beatrix Süß ist seit 2012 Leiterin des Fachgebiets Synthetic RNA biology am Fachbereich Biologie und Gründungsmitglied des Centre for Synthetic Biology. Schwerpunkt ihrer Forschung ist es, zu untersuchen, wie RNA regulierend wirkt, um diese Informationen für die Entwicklung komplexer genetischer Schaltkreise zu nutzen. Ziel ist, diese regulatorischen Elemente hinsichtlich ihrer Struktur, Funktion und Anwendungsbereiche vollständig zu verstehen.

Professorin Dr. Christina Thiele
Professorin Dr. Christina Thiele

Dr. Christina Thiele ist Professorin für Organische Strukturanalytik am Fachbereich Chemie. Sie forscht zur kernresonanzspektroskopischen Aufklärung von Molekülstrukturen und Reaktionsmechanismen. Thiele erhielt 2008 ein Emmy Noether-Stipendium, 2010 einen Starting Grant des European Research Council (ERC) in Höhe von 1,5 Millionen Euro und den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Professorin Dr. Anke Weidenkaff
Professorin Dr. Anke Weidenkaff

Dr. Anke Weidenkaff ist Professorin für Werkstofftechnik und Ressourcenmanagement am Fachbereich Material- und Geowissenschaften der TU Darmstadt. Sie forscht an der Entwicklung, Synthese und Charakterisierung von Substitutionsmaterialien für die Energieumwandlung und -speicherung, sowie an der Entwicklung nachhaltiger Materialien und Prozesstechnologien der nächsten Generation für schnelle und effizient geschlossene Materialkreisläufe. Außerdem leitet sie seit 2018 als Geschäftsführerin die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS. 2023 wurde sie in die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und zum Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, gewählt. Seit 2020 ist Weidenkaff Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).

AVH-Professorin Dr. Angela Yu
AVH-Professorin Dr. Angela Yu

Die US-Kognitionswissenschaftlerin Dr. Angela Yu verstärkt seit Ende 2022 als Humboldt-Professorin den Bereich Künstliche Intelligenz und Cognitive Science an der TU Darmstadt. Mit ihrer Expertise in Computational Neuroscience und Cognitive Science und ihren bisherigen Forschungsarbeiten zu den Themen Entscheidungsfindung und sozialer Kognition ergänzt Yu im Rahmen ihrer Humboldt-Professur die Forschung am Centre for Cognitive Science der TU Darmstadt und des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI. Die Alexander von Humboldt-Professur ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis und wird ausschließlich an Forschende verliehen, die in ihrem Fachgebiet weltweit führend sowie international tätig sind.

Ausstellung „Versäumte Bilder – Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen“

Die Ausstellung ist ab dem 22. März im Schader-Forum, Goethestr. 2, 64285 Darmstadt, zu sehen. Bei der Vernissage spricht auch TU-Präsidentin Tanja Brühl.

Am 23. und 24. März, vom 5. bis 28. April sowie vom 6. bis 30. Juni ist die Ausstellung jeweils freitags von 16 Uhr bis 20 Uhr und samstags und sonntags jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr in der Schader-Galerie zugänglich.

Öffentliche Führungen finden (ohne Voranmeldung) am 23. März, am 6. und 20. April sowie am 15. und 29. Juni 2024 jeweils um 15 Uhr statt.

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